Straßenkatzen-Balingen e.V.

Ernährungstipps für Katzenhalter

Viele Halter haben falsche Vorstellungen darüber, was eine Katze braucht. Das ist bedauerlich, denn durch falsche Ernährung entwickeln sich oft chronische Krankheiten. Manchem vergiften die Katzenhalter die Tiere über Jahre, ohne es zu wissen. Die Tipps sollen dazu beitragen, dass es den Katzen, die sich in der Obhut des Menschen befinden besser geht. Dazu gehört auch, dass die Katzen kastriert und registriert werden, aber das ist ein anderes Thema.

Über die Natur der Stubentiger

Unsere Hauskatzen stammen nicht von den heimischen Wildkatzen ab, allerdings kommt es gelegentlich zu einer Verpaarung von Haus- und Wildkatzen. Der dadurch entstehende genetische Einfluss ist aber zu vernachlässigen. Unsere Hauskatzen stammen von der afrikanischen Falbkatze (Felis lybica lybica) ab. Die Kleinkatzen ernähren sich überwiegend von kleineren Nagetieren, gelegentlich auch von Vögeln und andere Kleintiere wie Echsen. Größere Tiere wie Hasen oder Kaninchen erbeutete der wilde Vorfahre selten und in der Regel nur Jungtiere. Generell ist die Falbkatzen anpassungsfähig, auf dem Speiseplan steht, was sie Umgebung an Beutetieren bietet. richten sich bei der Ernährung nach den Beutetieren bietet. In einer Trockenregion leben die Katzen oft überwiegend von Walzenspinnen oder Insekten.

Veränderungen durch das Zusammenleben mit Menschen

Erste Belege, dass es eine Beziehung zwischen Menschen und Katzen gibt sind fast 10.000 Jahre alt. In Zypern fand mein ein Grab, das vor etwa 7.500 v. Chr. angelegt wurde und ein menschliches sowie ein Katzenskelett im geringen Abstand enthielt. Um Vergleich, Hunde und Menschen haben sich vermutlich vor mehr als 20.000 Jahren angefreundet.

Generell unterschied das Zusammenleben deutlich. Bereits Jäger und Sammler hielten sich Hunde, zum Teil als Unterstützer bei der Jagd oft auch zum Schutz vor Angreifern. Für Katzen waren Menschen erst interessant, als diese Nahrungsspeicher anlegten, die wiederum Mäuse anlockten. Während die Menschen schon frühzeitig damit begannen die Hunde zu füttern, waren Katzen in der Regel Selbstversorger. Sie lebten von Beutetieren.

Erst als die Menschen begannen Katzen aus Vergnügen zu halten, begannen sie die kleinen Tiger regelmäßig zu füttern. Der Geschmack der Katzen veränderte sich schnell, viele jagen heute noch Mäuse, fressen diese aber nicht. Sie bevorzugen das Nahrungsangebot, das die Menschen ihnen geben. Der Organismus ist aber nach wie vor auf das Verdauen von Kleintieren ausgelegt. Eine Katze kann auf Dauer nicht ausschließlich von Muskelfleisch leben, sie braucht im Vergleich zum Hund einen größeren Anteil an Innereien. Leider ist manches hoch gepriesene Katzenfutter aus dem Handel nicht für Katzen geeignet, das gilt für Trockenfutter und auch für einige Marken von Nassfutter.

Tatsache ist, dass keine Katze ohne die Hilfe der Menschen langfristig überleben kann. Es fehlt an Beutetieren und es gibt viel zu viele Katzen, daher ist eine flächendeckende Kastration aller frei lebenden Katzen und aller Freigänger unerlässlich. Nur so lässt sich das Leid der vielen Streuner lindern.

Die ideale Ernährung von Katzen

Der universelle Energieträger für Zellen ist Glukose ein sogenannter Einfachzucker, um zu überleben. Die meisten Lebewesen gewinnen ihn durch Aufspaltung längerer Kohlenhydratketten wie Stärke oder Zweifachzucker. Da Katzen unter anderem das Enzym Ptyalin fehlt ist ihr Organismus nicht dazu in der Lage. Sie gewinnen Glukose aus Aminosäuren, also aus Eiweiß. Das ist bei der Auswahl von Katzenfutter und dem Herstellen von Futter zu beachten.

Katzen brauchen Fleisch

In der Regel können Sie das Fleisch aller Vögel und Säugetiere verfüttern. In Deutschland auch Schweinefleisch. Katzen brauchen kein Filet, auch Kopffleisch oder Herz ist geeignet. Nur Leber und Niere dürfen Sie lediglich in begrenzten Mengen verfüttern, da sie an fettlöslichen Vitaminen enthalten. Eine Überdosierung kann gefährlich werden.

Wichtig:

  • Verfüttern Sie ausschließlich frisches Fleisch, denn Katzen sind keine Aasfresser.
  • Entscheiden Sie sich für Fleisch das zumindest als Kategorie-3-Fleisch eingestuft ist.

Hinweis: Die EU-Verordnung (EG) Nr. 1069/2009 (Verordnung über tierische Nebenprodukte) bestimmt, was in die Kategorie 3 gehört. Es handelt sich um Tierteile, die zum menschlichen Verzehr geeignet sind, die aber nicht nachgefragt werden. Da die meisten Menschen ausschließlich Muskelfleisch bevorzugen, werden heute auch  Kutteln, Zunge und einige Innereien in diese Kategorie eingeordnet, also Fleisch, dass regional als Delikatesse gilt und vor wenigen Jahren noch zu üblichen menschlichen Ernährung beitrug.

Was Sie über Schweinefleisch wissen sollten

Fei Angst vor dem Aujeszky-Virus ist weit verbreitet, denn das Virus scheint sogar nach dem Kochen noch zu leben. Es löst Entzündungen des Gehirns und Rückenmarks aus. Die als Pseudotollwut bekannte Krankheit ist tödlich. Aber in den Hausschweinen sind der meisten EU-Ländern gibt es keinen Virusbefall. Sporadisch auftretende Todesfälle in Deutschland und Österreich betreffen Jagdhunde, die sich an Wildschweinen infiziert haben. Experten gehen davon aus, dass etwa10% der Wildschweine Träger des Virus sind.

Knochen als Katzenfutter

Katzen fressen keine Beutetiere mit Haut, Haaren und Knochen. Rohe Knochen kleinere Tier schaden also nicht. Aber sie eignen sich nicht als Ersatz für Katzenfutter. Auch darfst Du niemals gegarte Knochen füttern. Die Reste einer Chicken-Wings-Mahlzeit kann tödlich sein.

Fisch

Viele Katzen lieben Fisch, trotzdem reichen zwei Fischmahlzeiten in der Woche. Fisch gilt als gesund und fettarm, aber genau das ist das Problem. Katzen bauchen Fett als Energielieferant. Also brauchen die Tiere fettreiche Fischsorte, die allerdings das fettlösliche Vitamin D enthalten. Diese darf nicht dosiert werden.

Wichtig: Gräten kleiner Fische sind unbedenklich, aber große harte Gräten sind bedenklich. Gegarte Fisch muss grätenfrei sein, da diese durch Hitze hart und spröde werden.

Fett

Da Katzen tierische Fette benötigen, sollte jede Mahlzeit Im Schnitt 15 bis 20 % Fett enthalten. Daher ist fettarmes Fleisch wie Putenbrust nie die optimale Basis für die Katzenernährung. Das gilt auch für übergewichtige Tiere.  Bei fettarmer Ernährung beginnt der Organismus die benötigte Energie aus Proteinen zu gewinnen. Dadurch entstehen Stickstoffverbindungen, die über die Niere ausgeschieden werden. Das schädigt die Nieren.

Innereien

Bei der Katzenernährung zählen Herz und Magen als Muskelfleisch. Die Milz ist ein guter Eisenlieferant. Leber enthält eine große Menge Vitamin D und ist nur in Maßen erlaubt. Niere sollte nicht roh verfüttert werden.

Gemüse und Gewürze

Die Katze braucht ungewürztes Fleisch. Sie kann pflanzliche Proteine nur schwer verdauen und auch als Vitaminlieferant eignet sich Gemüse nicht. Es ist lediglich als

Vitamine, Mineralien, Taurin und Co.

Halten Die folgende Tatsachen vor Augen

  • Eine Maus enthält etwa 240 mg Taurin je 100 g
  • Ein Huhn liefert je nach Körperteil 15 bis 100 mg Taurin
  • Ähnlich verhält es sich mit Vitaminen, Mineralien und essenziellen Fettsäuren.
  •  Die Tagesdosis von Vitamin D beträgt 2,5 bis 5 IE je Kilogrammkatze
  • Bei Vitamin E liegt der Tagesbedarf bei 2 mg je Kilogramm Körpergewicht
  • Für Calcium und Phosphor gilt, dass 80 mg Calcium und 70 mg Phosphor je Kilogramm Katze täglich wichtig sind.
  • Der Energiebedarf liegt bei 0,15 – 0,3 MJ je kg Körpergewicht am Tag.
  • Idealerweise bekommt die Katze je Kilogramm Körpergewicht 5 g tierisches Eiweiß und 2 g tierisches Fett.
  • Alle Angaben beziehen sich auf den Tagesbedarf je Kilogramm Katze. Wenn Ihre Katze 4,5 kg wiegt, müssen Sie die Werte mit 4,5 multiplizieren

Übrigens: Katzen brauchen in der Regel kein Vitamin C, sie stellen es im Körper her.

Vegane Ernährung für Katzen ist Tierquälerei

Da Katzen pflanzliches Eiweiß nicht gut verdauen können, werden sie bei einer veganen Ernährung krank. Eine vegetarische Ernährung ist kompliziert, aber möglich. Hinzukommt, dass die lebensnotwendigen Substanzen (Taurin, Vitamin A) ausschließlich in tierischen Produkten vorhanden sind. Die Katze braucht also zumindest Milch- und Eiprodukte. Erschwerend kommt hinzu, dass Katzen in der Regel eine Milch vertragen, da sie lactosintolerant sind

§ 2 Tierschutzgesetz (TierSchG) verpflichtet Halter ein Tier entsprechend den Bedürfnissen seiner Art angemessen zu ernähren und zu pflegen. Du kannst Dir selbst die Frage beantworten, wie sinnvoll es ist einem Tier kein Fleisch zu geben, das seit

Was der Katz schmeckt

Wir Menschen haben vergessen, dass der Geruchs- und Geschmackssinn die wichtige Funktion hat, geeignete Nahrung zu erkennen. Der Mensch kann seinen Bedarf an Glukose, dem Energielieferanten der Zelle, durch Kohlenhydrate decken. Seine Sinne sind in der Lage süß, salzig, sauer, bitter und umami zu erkennen. Er hat viel Optionen sich zu ernähren. Für Katzen macht der Geschmack „süß“ keinen Sinn, denn sie kann ihren Energiebedarf nur durch Aminosäuren decken. US-Amerikanische Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass Katzen unter einem Gendefekt leiden. Katzen können daher keinen Zucker schmecken. Für die Tier ist der Geruch und Geschmack von Fleisch appetititanregend.

Fertiges Nassfutter für Katzen

Um nasses Katzenfutter zu niedrigen Preisen anzubieten, verwenden die Hersteller größtenteils Reste der Fleischindustrie, also Kategorie-3-Fleisch. Egal ob Dose, Schale oder Beutelchen, darin ist in der Regel etwas, das entfernt an Wurstmasse erinnert. Das gilt auch für die Varianten „Stückchen in Soße“ und „Stückchen in Gelee“. Wer sich die fleischigen Stücke genau ansieht erkennt, dass es sich nicht um Fleisch handelt. Es sieht eher wie Fetzen einer Bratwurst aus. Diese Stücke muss keine Katze kauen, sie zerfallen sofort.

Katzenfutter
Detailansicht Katzenfutter in Gelee

Hinweise wie „ohne Zucker“, „ohne Weizen“ oder „ohne Soja“ suggerieren, dass das Futter hochwertig ist. Aber oft wurden einfach andere billig Kohlenhydrate oder pflanzliche Eiweißlieferanten zugefügt. Man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, ob das Futter wirklich tierisches Eiweiß und Fett liefert.

Leider gibt es Millionen Katzen in Deutschland, für die selbst das schlechteste Katzenfutter eine Verbesserung Ihrer Situation darstellt.

Trockenfutter schädlich für Katzen beliebt bei Menschen

Sicher das Futter hat viel Vorteile für den Halter. Es ist leicht, lässt sich gut lagern und stinkt nicht. Du kannst es der Katze ständig anbieten. Was übrigens oft für das Übergewicht der Tiere verantwortlich ist. In der Natur legt keine Katze ihre Beute zum Trocknen in die Sonne. Ihr Organismus für den Verzehr von frisch erlegten Tieren ausgelegt. Diese bestehen zu 70 % aus Wasser.

Ein Beispiel zeigt deutlich, wie problematisch trockenes Katzenfutter ist. Eine Katze von 4 kg Körpergewicht benötigt am Tag etwa 70 g Trockenfutter oder 240 g Beutetiere.

Inhalt

Trocken (70 g)

Kleintiere (240 g)

Rohprotein

23 g

40 g

Rohfett

16 g

14 g

Wasser

22 g

180 g

Beim Trockenfutter bekommt die Katze in der Regel im Verhältnis zum Proteingehalt zu viel Fett und deutlich zu wenig Wasser. Sie müsste mindestens 150 g Wasser aufnehmen, um diesen Mangel auszugleichen. Da das trockene Futter im Magen dem Körper Wasser entzieht, wird die Katze vermutlich nach der Mahlzeit trinken. Dabei quillt das Futter auf. Der Magen füllt sich und die Katze hört auf zu trinken, lange bevor sie genügend Wasser aufgenommen hat.

Hinzukommt, dass Katzen den Wasserbedarf weitgehend durch das Futter decken. Sie trinken in der Regel nur sehr wenig.